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Interview mit Klaus Lill: „Als Apotheker kann man viel Gutes tun“

Es ist eine der Fragen, die man sich so als junger Mensch stellt. Was werde ich machen, wo werde ich leben, welchen Partner werde ich haben und letztlich: Welchen Sinn wird das alles meinem Leben geben? Im Fall von Klaus Lill hat sich alles wie auf wunderbare Weise ineinandergefügt, so dass es im Nachhinein scheint, es wäre schon immer so gewesen.

Am Anfang war … die Apotheke

Tatsächlich war es nicht selbstverständlich, dass Klaus Lill Apotheker wurde. Obwohl es sich natürlich anbot, mit Vater, Großvater und Urgroßvater, die allesamt diesen beruflichen Weg einschlugen. „Mit 18 Jahren hat mich auch Architektur oder etwas im technischen Bereich interessiert“, erinnert sich Lill. „Letztlich habe ich dann 1979 mit dem Pharmazie-Studium begonnen. Und es nie bereut.“ Seine beiden Brüder hätten sich für andere Berufe entschieden und auch bei ihm habe die Familie keinen Druck in die eine oder andere Richtung ausgeübt, einmal die Apotheke zu übernehmen.

„Letztlich weiß man nicht, wie es sonst wäre“, sagt Lill, „aber wenn man sich für etwas entscheidet, muss man es aus vollem Herzen machen.“ Dass es so gekommen ist, entpuppte sich als Glücksfall, auch im privaten Bereich. Ist doch seine Frau Dagmar ebenfalls Apothekerin, die mit ihm gemeinsam den Betrieb führt. Und Sohn Alexander studiert ebenfalls Pharmazie. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Apothekerfamilie Lill auch in fünfter Generation die Apotheke in der Region rund um Eibiswald als Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden für die Menschen weiterführen wird.



Die Apotheke von Mag. pharm. Anton Lill, dem Urgroßvater von Klaus Lill, in Eibiswald des Jahres 1908. Die Urkunde ist die Konzessionsurkunde aus demselben Jahr und auf dem Foto daneben ist die Familie Lill im Jahr 1905 zu sehen.

Als Apotheker sieht Lill seine Aufgabe darin, „sehr viel Positives in der Region rund um Eibiswald bewirken“ zu können. „Die Apotheke ist nach wie vor ein Ort der Kommunikation, wo man zusammenkommt, sich Tipps holt und sich etwas Gutes tun kann; wie damals im Jahr 1908, als Urgroßvater Anton mit seiner Frau Elise das Haus in der Hauptstraße 25 in Eibiswald kaufte und die Apotheke gründete.“ Natürlich hätte sich vieles verändert. „Viele Kunden informieren sich schon im Internet und kommen dann mit speziellen Wünschen“, sagt er, „die wir nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen oder auch bessere Alternativen anbieten.“ Nach wie vor schätzt er den persönlichen Kontakt zu seinen Kundinnen und Kunden, von denen er „den allergrößten Teil persönlich kennt und über lange Zeit durch die unterschiedlichen Lebensbereiche begleitet“.

Atmosphäre zum Wohlfühlen und Expertenberatung

Lill ist stolz darauf, dass er durchwegs langjährige Mitarbeiterinnen hat. „Das zeigt, dass ich so viel nicht falsch mache und sich die Leute wohl fühlen. Das spüren auch die Kundinnen und Kunden.“ Als erfahrener Apotheker weiß Lill um die Bedeutung der Beratung und Aufklärung seiner Kunden.
Etwa bei rezeptpflichtigen Substanzen in Teemischungen oder bei Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten sei eine professionelle Beratung wichtig. „So etwas kann kein Online-Anbieter aus den Niederlanden erfüllen“, sagt er und ist überzeugt, dass die Apotheke zur Krone als Ort für Gesundheit und Wohlbefinden weiterhin bei der Bevölkerung so geschätzt wird wie in den letzten 100 Jahren.


Apotheke: Innenansicht im Jahr 1908

„Die Apotheke zur Krone deckt das komplette Spektrum ab, von herkömmlicher Medizin bis zu Komplementär- und Alternativmedizin, von Nahrungsergänzungsmitteln bis zur Kosmetikberatung“, so Lill. Besonders wichtig sei ihm die Zusammenarbeit mit den Ärzten und Ärztinnen in der Region. „Deshalb ist es so wichtig und selbstverständlich, dass wir in der Apotheke uns als Partner der Ärzte verstehen und es auch sind.“ Früher wären manche Ärzte gerne zum Plaudern und zum gegenseitigen Austausch in die Apotheke gekommen, heute fehle dafür meistens die Zeit, was schade sei. „Vielleicht lassen wir diese Tradition wieder aufleben“, überlegt der Apotheker.

Unterwegs mit dem VW Bus: Die Leidenschaft neben der Arbeit

In seiner Freizeit widmet sich Klaus Lill mit Leidenschaft seinem alten VW-Campingbus, mit dem er mit seiner Frau Dagmar jedes Jahr im Spätsommer ausgedehnte Reisen unternimmt, unter anderem nach Sardinien, Elba, Süditalien oder Albanien.

In Bezug auf seine eigene Familie hofft Lill, dass sein Sohn Alexander in seine Fußstapfen tritt und die fünfte Generation der Apotheke Lill begründet. Doch auch abseits der Arbeit hat Lill eine Leidenschaft, wie er verrät: „Mein großes Hobby ist der selbst ausgebaute VW Bus T3, Baujahr 1991. Es ist einer der letzten Allrad-Modelle aus Graz. Den habe ich im Mai 2018 mit 185.000 Kilometer gekauft und selbst hergerichtet.“ Zusammen mit seiner Frau verbringe er gerne Urlaube in seinem Bus und erkunde neue Orte. „Wir haben schon einige schöne Reisen damit gemacht“, sagt er, „und ich nutze ihn auch gerne für Ausflüge mit Freunden und Familie. Es ist einfach schön, eine Leidenschaft zu haben, die einen von der Arbeit abschalten lässt und die einem Freude bereitet.“

Wenn Klaus Lill so zurückblickt, wie sich alles entwickelt hat, von damals vor 44 Jahren, als er mit dem Pharmaziestudium begann, oder noch früher von der Zeit der Jahrhundertwende, als sich die Familie Lill entschloss, in Eibiswald eine Apotheke zu eröffnen, bis in die heutige Zeit. Was ist anders als früher?
„Es ist alles schnelllebiger geworden“, sagt er nachdenklich, aber eines sei geblieben: „Der Wunsch der Menschen, einen kompetenten Ansprechpartner in Fragen rund um Gesundheit und Wohlbefinden zu haben. Und das gute Gefühl, wenn das der Fall ist und die Leute mit einem glücklichen Lächeln die Apotheke verlassen.“



Das Haus in der Hauptstraße 25 in Eibiswald ist für die Bevölkerung seit vielen Jahrzehnten Treffpunkt und Ansprechstelle für Themen rund um Gesundheit.


Das Interview führte Helmut Römer von der Agentur „die römer“.