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Die Kunst der Kombination: Wechselwirkungen von Medikamenten und Naturheilmitteln

Das Thema „Wechselwirkungen“ wird vielfach unterschätzt. Die Grapefruit gilt gemeinhin als sehr gesunde Frucht mit einer sehr positiven Wirkung auf die Gesundheit. Wenig bekannt ist beispielsweise, dass man bei Einnahme mancher Medikamente beim Essen von Grapefruits vorsichtig sein sollte. Die in der Frucht enthaltenen sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, sogenannte Furocumarine, können den Abbau der Wirkstoffe hemmen, so dass es zu einer überhöhten Konzentration im Körper kommen kann.

Eine kanadische Forschergruppe hat insgesamt 85 Medikamente auf Wechselwirkungen mit der Grapefruit untersucht. Besonders betroffen waren hier Antidepressiva, Blutverdünner und Krebsmedikamente. Deshalb ist es ratsam, die Packungsbeilagen nach Hinweisen auf Interaktion mit Grapefruit zu suchen, Arzt bzw. Apotheker zu fragen bzw. im Zweifelfall auf Grapefruit zu verzichten.

Dieses Beispiel zeigt, dass Wechselwirkungen mit Medikamenten in den unterschiedlichsten Kombinationen auftreten können, auch bei der Einnahme von pflanzlichen Arzneien, sogenannter Pytopharmaka.

Wechselwirkungen bei Phytopharmaka

Viele Menschen greifen in bestimmten Situationen auf pflanzliche Arzneimittel zurück, um ihre Beschwerden zu lindern. Diese gelten als besonders verträglich, was im Allgemeinen auch zutrifft. Dennoch kann es auch hier bei der gleichzeitigen Einnahme mit Medikamenten zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen, die schwerwiegende Folgen haben können. Das gilt sogar bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.

Ein Beispiel dafür ist die Einnahme von Johanniskraut-Präparaten, die Einfluss auf die Wirkung von manchen Antidepressiva haben können. Auch die Wirkung der Antibaby-Pille kann herabgesetzt sein. Deshalb ist es wichtig, vor der Einnahme von Johanniskraut oder anderen pflanzlichen Präparaten immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker zu halten.

Auch bei Naturarzneimitteln wie Heiltees kommt es auf den eingesetzten Extrakt und eine ausreichend hohe Dosierung an. Beides ist in einer Apotheke gewährleistet, ebenso wie der Check auf Wechselwirkungen.

 

MAG. KLAUS LILL, Apotheker

Insbesondere folgenden Medikamenten ist in Hinblick auf Wechselwirkungen Vorsicht geboten:

  • Medikamente gegen Depressionen
  • Immunsuppressiva
  • Blutverdünnende Medikamente
  • Cholesterinsenkende Arzneimittel
  • Schmerzlindernde Medikamente

Gerne überprüfen wir bei uns in der Apotheke Ihre Medikamentenlisten. Manchmal empfiehlt es sich, Medikamente zeitlich versetzt oder in bestimmter Reihenfolge einzunehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu minimieren.

Bei pflanzlichen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sollte man sich ebenfalls beraten lassen. Neben den Wechselwirkungen geht es dabei auch darum, eine hohe Qualität und Verträglichkeit zu gewährleisten.